Tüftler der Bielefelder Lebenshilfe entwickelt Schutzschild gegen Ansteckung

„Virenstopper“ zeigt Corona die rote Karte

 

Bielefeld. Seit Beginn der weltweiten Corona-Krise sind schlaue Köpfe rund um die Uhr damit beschäftigt, nach Methoden und Verfahren gegen die Ausbreitung des heimtückischen Virus‘ zu suchen. Während Virologen und Pharmakologen nach Impfstoffen und Heilmitteln forschen, arbeiten Ingenieure und Werkstoffkundler an den unterschiedlichsten Schutzmaßnahmen, die geeignet sein könnten, weitere Infektionen zu verhindern. Eduard Wiebe und Simon Kretschmer, Mitarbeiter des zur Bielefelder Lebenshilfe gehörenden Inklusionsfirma TeutoInserv hat jetzt eine neue Vorrichtung zum Schutz vor Ansteckung entwickelt.

„Virenstopper“ nennen sie ihre Erfindung. Dabei handelt es sich um einen Schutzschild aus transparentem Plexiglas, der als Visier vor dem Gesicht getragen wird. Wiebe: „Anders als die weit verbreiteten Stoffmasken verhindert unser „Virenstopp“ nicht nur, dass sich Umstehende infizieren, endlich ist auch der Träger selbst geschützt.“  Eine von den beiden entwickelte Kordelhalterung sorgt dafür, dass der Schutz auch stundenlang angenehm getragen werden kann, ohne dass er drückt, beschlägt oder die Atmung beeinträchtigt.

In verschiedenen Betreuungseinrichtungen der Lebenshilfe ist das Visier bereits erfolgreich im Einsatz. „Die Kolleginnen und Kollegen berichten, dass der „VirenStopper“ ihre Arbeit wirklich erleichtert und ihnen gleichzeitig ein tolles Gefühl der Sicherheit gibt“. Vorstellen könnte er sich den Einsatz seiner Erfindung sehr gut nicht nur in Krankenhäusern, Arztpraxen, Seniorenheimen oder Pflegeeinrichtungen. „Auch Busfahrer wären damit prima vor Ansteckung geschützt“, sagt er.

Eduard Wiebe ist in Sachen „einfacher, aber genialer“ Erfindungen alles andere als ein Anfänger. Erst im vergangenen Jahr sorgte der Bielefelder gemeinsam mit seinem Kollegen Andreas Neitzel mit dem „Rollikup“ für bundesweite Schlagzeilen. Die Beiden präsentierten die weltweit einzigartige Anhängerkupplung für Rollstühle bei der ProSieben-Erfindershow „Das Ding des Jahres“. Millionen von Fernsehzuschauern verfolgten begeistert, wie sich Wiebe und Neitzel im spannenden, live übertragenen Finale schließlich begeistert über ihren Sieg freuten.

 

„Bei meinen Erfindungen kommt es mir immer darauf an, etwas Gutes zu entwickeln, das den Menschen wirklich hilft“, so Wiebe. „Das Geldverdienen steht dabei nicht im Vordergrund“. Deshalb bewege sich der „Virenstopper“ im Vergleich zu anderen Schutzvisieren auch am unteren Ende der Preisskala.

Infokasten:

 

Das Schutzvisier „Virenstopper“ wurde in der Inklusionsfirma „TeutoInserv“ an der Almestraße 2 in Bielefeld-Ummeln entwickelt. Produziert wird es dort von Menschen mit und ohne Behinderung. 

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